Mission erfüllt: das MYFEST gibts nicht mehr!
Die zwei Anmeldungen des bereits vor Corona geschrumpften Myfest-Programms „HOLD YOUR GROUND“ und „HAND IN HAND GEGEN KRIEG“ sind wohl für dieses Jahr zurückgezogen worden. Somit gibt es jetzt KEINE MYFEST-ANMELDUNGEN mehr in der Oranienstraße, am Heinrichplatz oder in den angrenzenden Straßen zum Mariannenplatz (Stand: 04.04.2023). In der Versammlungsauflistung der Bullen „Versammlungen im Land Berlin“ auf berlin.de sind die Anmeldungen dieser Bereiche aber noch nicht für die Jahre 2024 und 2025 zurückgezogen worden.
Wie in dem Beitrag „Myfest, Bullenarbeit und das Geld? Historischer Exkurs und was ist los 2023 in Kreuzberg36“ vom 27.03.2023 dargestellt, war bis vor kurzem noch unklar, ob es dieses Jahr doch noch ein paar Stände aus der Myfest-Szene geben würde, nachdem das Bezirksamt unter Regie der Grünen Ende letzten Jahres vermelden ließ, nicht mehr Organisator*in des Myfest sein zu wollen.
In Kreuzberg gibt es dann mutmaßlich wohl nur das Mariannenplatz-Fest von „Die Linke“, mit einem Bühnenprogramm und verschiedenen linken Ständen, wie u.a. von den Kurd:innen.
Dennoch wird es selbstverständlich, wie alle Jahre seit dem Kreuzberger Aufstand am 1. Mai 1987, überall sehr viele Menschen geben, die auch ohne Myfest-Ballermann-Bespaßung am 1. Mai auf den Straßen in Kreuzberg36 und im angrenzenden Neukölln feiern werden. Anstatt mit Ghettoblastern mit Bluetooth-Lautsprechern. Spätis gibt es genug.
Und die Frage „… brauchen die Bullen, die Politiker und die lokalen Bonzen jetzt noch ein Myfest in Kreuzberg36, oder reicht es inzwischen einfach aus, es komplett mittels Absperrgittern und Bullenposten abzuriegeln, wie in den letzten zwei Jahren?“ wird sich in diesem Jahr - 2023 - mit Sicherheit beantworten lassen.
Während die neue Kotti-Bullenwache am Kottbusser Tor sich als neue Schutzmacht von Kreuzberg versucht aufzuspielen, weil sie den Status Quo der erreichten Gentrifizierung in Kreuzberg bewachen soll, macht sie sich schon jetzt einen Namen als „Prügel- und Blutwache“. Die Beschützer müssen wohl am 1. Mai dann selbst mittels Bulleneinheiten und Absperrgittern am Kotti vor den Bewohner:innen geschützt werden – denn die Revolutionäre 1. Mai Demo will unter der Kottiwache hindurchziehen...