AUFRUF: Take back the night — queer feminists fight back

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TAKE BACK THE NIGHT Queer-feministische Demo gegen patriarchale und queer-feindliche Gewalt am 30.04.2023 in Berlin

Im letzten Jahr mussten wir trans, inter, nicht-binäre und agender Personen, Frauen und Lesben eine Zuspitzung von patriarchaler und queer-feindlicher Gewalt feststellen: Trans Personen werden auf offener Straße ermordet; zuletzt starb im Februar 2023 in Großbritannien die 16-jährige Brianna, nachdem sie in einem Park niedergestochen wurde. In Deutschland erlag am 2. September Malte seinen Verletzungen, nachdem er von einem queer-feindlichen Angreifer am Rande des Münster CSD’s niedergeschlagen wurde. Die durch die Ermordung von Jina Mahsa Amini ausgelöste Revolution im Iran wird weiterhin mit aller Gewalt versucht niederzuschlagen und die patriarchale Gewalt gipfelt dort in Folter, Tötung und Vergewaltigung. In Afghanistan ist seit der Machtergreifung der Taliban eine systematische Verdrängung von Frauen und Mädchen aus dem gesellschaftlichen Leben festzustellen. Die feministische Revolution in Rojava ist weiterhin täglich Angriffen ausgetzt. Diese Aufzählung können wir so fortführen, doch eines können wir für alle festhalten – das Problem ist die patriarchale und queer-feindliche Gewalt, die uns alltäglich widerfährt und durch den Staat propagiert wird: In Gerichtssälen, durch die Polizei und durch alle weiteren Institutionen, die vorgeben, uns zu schützen, aber uns in Wirklichkeit angreifen und unterdrücken, um sich selbst zu erhalten. Das Problem ist nicht, dass wir uns im öffentlichen Raum aufhalten, als Teil der Gesellschaft fungieren, vermeintliche Sitten brechen oder für unsere Rechte auf Selbstbestimmung eintreten.

Doch wir lassen uns nicht einschüchtern, denn Selbstverteidigung heißt Angriff! Die anhaltenden Versuche der Kriminalisierung und Zerschlagung unserer Demonstration in den letzten 2 Jahren halten uns nicht davon ab, erneut auf die Straße zu gehen und der Wut und unserem Hass auf die Bullen, den Staat, das kapitalistische Patriarchat und die, die uns unterdrücken, einen Ausdruck zu verleihen. Unsere Stärke ist es, uns zusammenzutun und zu organisieren, aufeinander Rücksicht zu nehmen und wertzuschätzen, verschiedene Kämpfe und Betroffenheiten wahrzunehmen und uns miteinander zu solidarisieren. Wir wehren uns gegen die Versuche uns zu isolieren, beherrschen und auszuradieren: Deswegen gehen wir am 30. April erneut laut und kämpferisch auf Berlins Straßen!

Wir haben uns dafür entschieden trans, inter, nicht-binäre und agender Personen, Frauen und Lesben auszuschreiben, um die Wahrnehmung aufzubrechen, dass FLINTA*-Räume hauptsächlich für cis weibliche Personen vorbehalten sind. Wir möchten explizit trans, inter, nicht-binäre und agender Personen zu unserer Demonstration einladen. Identität kann nicht an Äußerlichkeiten festgemacht werden, TERFs (trans-exclusionary radical feminist) und SWERF’s (sex worker-exclusionary radical feminists) sind auf dieser Demo nicht willkommen.

Gestartet wird um 19Uhr am Mariannenplatz. Hier wird es eine Kundgebung mit Musik und Performance geben. Danach gehen wir in die Laufdemo über.